Blutegelbehandlung

Die Blutegelbehandlung gehört zu den so genannten „Ausleitenden Verfahren“ der Komplementärmedizin.
Ziel der Behandlung mit Blutegeln ist die Beseitigung von lokalen Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen die durch Blutstauung, Lymphstauung oder akuten auch eitrigen Entzündungen entstanden sind. Hierzu werden ein bis mehrere Blutegel an geeigneter Stelle auf der Haut angesetzt, so dass sie einen kleinen Aderlass von je 8 - 10 Milliliter Blut herbeiführen. Im Speichelsekret des Blutegels ist unter anderem der Wirkstoff Hirudin enthalten, welcher das Blut im Bereich der Bissstelle  für etwa 12 - 24 Stunden ungerinnbar macht. Ein weiterer Wirkstoff des Speichelsekrets ist das Histamin, welches zu örtlicher Gefäßerweiterung führt, wodurch die Bisswunde lange und kräftigt nachblutet.
Der Biss des Blutegels ist nicht schmerzhafter als eine Spritze, da im Speichel des Egels auch schmerzstillende Substanzen enthalten sind. Man spürt eigentlich nur das Saugen.


Wirkung

Die Behandlung mit Blutegeln wirkt stark entzündungshemmend, schmerzlindernd, wiederverflüssigend, entstauend und entkrampfend.
Die Wirkstoffe des Speichelsekretes gelangen bei entsprechen umfangreicher Anwendung auch in den Gesamtorganismus und verbessern hier insgesamt deutlich die Fließeigenschaften des Blutes.
Die Blutegelbehandlung hat ganz allgemein entgiftende, blutreinigende, Stoffwechsel verbessernde, immnunstärkende und Gefäßwandstabilisierende Wirkung.


Anwendungsbereiche

Die Blutegelbehandlung findet in der Komplemetärmedizin ihren Einsatz bei allen Arten von Entzündungen, Schwellungen und Stauungen.
Insbesondere bei Gelenkserkrankungen wie Arthrosen, akuter und chronischer Gicht, Arthritis, Schleimbeutelentzündungen, Tennisarm oder Schultersteife. Gefäßerkrankungen wie Thrombophlebitis, dem Postthrombotischen Syndrom, Krampfadern, Hämorrhoiden und Arteriosklerose. Sie wirkt Blutdrucksenkend und Gefäßwandmodulierend.
Sehr hilfreich ist sie bei Sehnen-, Bänder-, Muskel- und Knochenverletzungen sowie bei entzündlichen Organveränderungen bspw. von Leber, Gallenblase oder den Eileitern der Frau.
Aber auch bei Furunkeln, Abszessen und offenen Geschwüren wie dem Ulcus trägt sie hervorragend zur Heilung bei.
In der Schulmedizin wird sie vor allem in der plastischen Chirurgie nach Gewebstransplantationen und in der Unfallchirurgie zur Verbesserung der Wundheilung und Vermeidung von Abstoßungsreaktionen eingesetzt.
Auch gutartige Neubildungen und krankhafte Organvergrößerungen wie bspw. eine Leberstauung oder Schilddrüsenstruma gehen oft nach Blutegelanwendungen zurück.

Aus rechtlichen Gründen und um dem Vorwurf des Verstoßes gegen das Heilmittelwerbegesetzes von vorneherein entgegen zu treten, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass in der Benennung der aufgeführten Anwendungsgebiete und Indikationen selbstverständlich keine Heilungsversprechen oder irgendwelche Garantien auf Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen. Die Anwendungsgebiete und Indikationen beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapieform selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung, bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.


Gegenanzeigen

Die Blutegelbehandlung darf nicht angewendet werden, bei Immunschwäche, Blutmangel, Blutgerinnungsstörungen oder bei Einnahme gerinnungshemmender Medikamente. Auch nicht in der Schwangerschaft sowie bei ausgeprägter Allergiebereitschaft und Neigung zu überschießender Narbenbildung.